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Wir schaffen das ?

In den letzten Jahren und Monaten hat sich gezeigt, dass bei starken Fluchtbewegungen auch in der Region München und im Landkreis Starnberg zunehmend strukturelle und organisatorische Schwierigkeiten und fachspezifische Defizite sichtbar werden.

Eine adäquate ambulante sozialpsychiatrische Versorgung von vulnerablen Geflüchteten in Krisensituationen kann im Rahmen des bestehenden Gesundheitssystems nicht ausreichendem gewährleistet werden.

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Pressebeiträge

 

Peter Schiebel, Redaktionsleiter Starnberger Merkur, im Gespräch mit Thomas Sulzer, SoulSupport e. V., das am 13.07.2022 zusammengefasst veröffentlicht wurde:

"Seelen-Unterstützer für Geflüchtete in der Ammersee-Region"

Erst seit einem guten halben Jahr gibt es im Landkreis Starnberg
den gemeinnützigen Verein „SoulSupport“. Die Ehrenamtlichen unterstützen vor allem in der Ammerseeregion psychisch stark belastete Geflüchtete.

Herrsching/Landkreis – Die Situation im Heimatland. Die oft langwierige Flucht nach Deutschland. Verfolgung, Gewalt, Verlust – es gibt viele Situationen, die für Flüchtlinge traumatisch sein können. Oft sind die Menschen mit ihren Ängsten und auch mit den Dämonen, die sie verfolgen, allein. Das zu ändern, ist Sinn und Ziel des Vereins „SoulSupport“, der sich im November vergangenen Jahres gegründet und nun von der Bürgerstiftung Landkreis Starnberg eine 1000-Euro-Spende quasi als Anschubfinanzierung bekommen hat.

„Unser Anliegen ist es, vulnerable Gruppen von Geflüchteten zu stärken, ihre Gesundheit, ihre seelische Balance und ihr Selbstvertrauen wieder zu erreichen, um ihre Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen, insbesondere den Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten“, erklärt der Vorsitzende des Vereins, Thomas Sulzer. „SoulSupport“ eben, was übersetzt „Unterstützung für die Seele“ bedeutet.

Sulzer ist Diplom-Psychologe und lebt in Starnberg. Dem Team von „SoulSupport“ gehören als Fachleute auch Fachärztinnen, Sprach- und Kulturmittlerinnen, ein Fachanwalt für Migrationsrecht, ein interkultureller Trainer und eine Therapeutin an. Auch wenn sich der Verein für den ganzen Landkreis zuständig fühlt, so hat sich doch ein Schwerpunkt der Arbeit in Andechs, Herrsching, Breitbrunn, Wessling und Inning herauskristallisiert. Dabei ist es Sulzer wichtig zu betonen, dass der Verein nicht auf eigene Faust arbeitet, sondern in enger Zusammenarbeit mit der Asylsozialberatung des Landkreises, der Regierung von Oberbayern, mit Fachärzten, sozialen Organisationen und und den Ehrenamtlichen der Helferkreise. „Wir sind besuchend unterwegs“, schildert der Vorsitzende das Konzept.

Andechs.weit.

Bis Ende vergangenen Jahres waren die Mitarbeiter über den evangelischen Diakonieverein Starnberg eingebunden, Sulzer war Projektleiter. Dann lief die Projektfinanzierung durch Mittel des Bundes aus – „und wir haben uns die Frage gestellt: Haben die Menschen jetzt keine Probleme mehr?“, schildert er die Situation. Etwa 240 Geflüchtete seien bis zu dem Zeitpunkt unterstützt, begleitet und betreut worden, mehr als 1000 Kontakte habe es gegeben. Aktuell kümmere sich der Verein um 15 Einzelpersonen und drei Familien, erklärt Sulzer. Worauf es dabei ankomme? „Ankommen ermöglichen, Stabilität ermöglichen, Struktur geben, Sicherheit geben. Dann kann Vertrauen entstehen.“ Themen, für die im Alltag der traumatisierten Menschen ansonsten keine Zeit ist. „Sie werden oft allein gelassen. Für ihre Seele fühlt sich keiner verantwortlich.“

„Konservativ geschätzt“ litten etwa 20 Prozent der geflüchteten Menschen an Traumata, schätzt der Psychologe und schildert die oft schwierige Situation dieser Menschen so: „Sie haben, wenn überhaupt, nur wenig Deutschkenntnisse, sind zum Teil zu fünft im Container und leben in prekären Verhältnissen.“ So hilfreich in dieser Situation jede Form von Unterstützung sei, so wichtig sei die fachliche Begleitung. Da Sozialberater oder Ehrenamtliche in diesen Fällen schnell an ihre Grenzen kommen können, bietet „SoulSupport“ auch ihnen Unterstützung in Form von Gesprächen und Supervision an. Teamarbeit sei ihnen ganz wichtig, sagt Sulzer.

Die Spende der Bürgerstiftung sei als Anschubfinanzierung für den Aufbau der Infrastruktur des Vereins zu verstehen, solle aber auch für die fachpsychologische Begleitung in akuten Krisen sowie zur Initiierung konkreter Projekte wie individuelles Sprach-Coaching, soziale Kompetenz oder Frauengesundheit verwendet werden, erklärt Sulzer. Wer sich für die Arbeit des Vereins interessiert, erhält weitergehende Informationen, auch über gesetzliche Hintergründe, im Internet auf der Seite www.soulsupport.com.de.


 
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Ein herzliches Dankeschön der Bürgerstiftung Landkreis Starnberg für die Spende und Peter Schiebel für die Veröffentlichung im Starnberger Merkur.

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Gustav Huber (l.) und Barbara Scheitz (r.)  von der Bürgerstiftung Landkreis Starnberg mit den Vereinsvorständen  Michaela Hillmeier und Thomas Sulzer

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SZ Grafik: saru; Quelle: Landratsamt Starnberg (Stand Oktober 2022); veröffentlicht SZ 28.12.2022 Landkreis Starnberg

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SZ-Adventskalender | Süddeutsche Zeitung

Unter fremdem Tannenbaum

Lesezeit: 4 min
 
 Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sind rund 2000 Menschen vor dem Krieg in den Landkreis Starnberg gezogen. Wie geht es den Menschen hier? Und was ist mit denen, die schon früher aus anderen Ländern hierher geflüchtet sind? Ein Lagebericht.

 Von Linus Freymark, Starnberg

... Wie kommen die Behörden mit der Organisation zurecht? Was ist eigentlich mit denen, die aus anderen Ländern und vor anderen Krisen nach Deutschland geflüchtet sind? ...
Neben Menschen aus der Ukraine gibt es rund 1400 Geflüchtete aus anderen Ländern, die schon lange im Landkreis leben. Diplom-Psychologe Thomas Sulzer unterstützt sie sozialpsychiatrisch, vor einem halben Jahr gründete er mit Mitstreitern den Verein "SoulSupport". ...

zum ganzen Artikel: Online-Version des Artikels 

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Resonanz


Sie haben uns bis heute professionell geholfen, einen Zugang zu den Flüchtlingen in vielen Aspekten der Konflikt- und Traumabewältigung zu finden.

Wir schätzen sehr die unkomplizierte Art der niederschwelligen Beratung bis hin zur Konfliktvermittlung in Kooperation mit der Sozialberatung vor Ort. Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Expertise auch im neuen Tätigkeitsfeld von SoulSupport e.V. einbringen können.

Leitung Helferkreis Asyl und Integration Andechs

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Ich bedanke mich ganz herzlich für die schnelle, kompetente und hilfreiche Unterstützung. Weder in meiner therapeutischen Arbeit noch in meiner Funktion als Fachstelle wäre es mir allein möglich gewesen, dies in so kurzer Zeit mit der Familie zu realisieren. Wunderbar, dass es SoulSupport
zur Unterstützung Geflüchteter gibt!

Heilpädagogin (BA), Integrationsfachdienst Herrsching

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Ich schätze Ihre Arbeit sehr. Das Entlassungsgespräch mit Ihnen hat mich sehr berührt. Es ist nicht leicht, mit dieser Art von Hoffnungslosigkeit umzugehen.
Man möchte diesen Menschen so gerne dabei helfen, aber die Bemühungen - wie in diesem Fall - erscheinen dann oft sinnlos. Das ist manchmal schwer zu ertragen und ich habe großen Respekt vor Menschen wie Ihnen und Ihrer Kollegin.

Leitende Oberärztin,
Benedictus Krankenhaus Tutzing